Steckbrief |
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Position | 07h 21min 53,3sec +71° 20' 36" |
Sternbild | Camelopardalis (Cam) |
Typ | BL Lac |
Rotverschiebung (z) | 0,3 (NASA/IPAC Extragalactic Database) oder 0,310 (Nielson et al. 2008) |
absolute Helligkeit (Mag) | -26,7 mag |
Distanz (Mpc) | 1153 |
Lichtlaufzeit (Mrd. Jahre) | 3,299 |
visuelle Helligkeit (mag) | 12,7 - 17,5 mag |
Mindestteleskopöffnung (cm) | 11 - 100 cm |
zusätzliche Information | Der Quasar S5 0716+71 hatte sich bei seiner Entdeckung 1977/78 ursprünglich als eine Radioquelle bei einer Himmelsuntersuchung bei 5 GHz verraten. Eine anschließende spektroskopische Untersuchung brachte Klarheit und identifizierte das Objekt als Quasar. Die erste genaue Messung der Rotverschiebung wurde 2008 veröffentlicht. S5 0716+71 ist neben den Wellenlängen im sichtbaren Licht und im Radiobereich auch im Frequenzbereich von Infrarotstrahlen, Röntgenstrahlen und Gammastrahlen bei einer Energie von Teraelektronenvolt extrem auffällig. Die Heimatgalaxie den Quasars weist einen Durchmesser von 5,4‘ auf, was über die großen Entfernung einer Ausdehnung von 12 kpc entspricht. In der Beobachtungsliste für helle Quasare von Wolfgang Steinike ist der Quasar nur mit Helligkeitsschwankungen zwischen 13,9 bis 15,5 mag verzeichnet. Aktuelle Beobachtungen geben eine erstaunliche Spanne von 12,7 bis 17,5 mag an. Klaus Wenzel, ein passionierter Quasarbeobachter, hat über 14 Jahre dieses Objekt studiert und eine entspechend detaillierte Lichtkurve über diesen langen Zeitraum angefertigt. Der Artikel sei jedem Quasarfreund empfohlen. Quellen: Frankfurt Quasar Monitoring, 2014, http://quasar.square7.ch/fqm/0716+714.html "S5 0716+71 - ein helles, aktives BL-Lacertae Objekt" by Klaus Wenzel Deep Sky Journal, 24.12.2013 |
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Übersichtskarte (20° x 33°) Sterngröße bis 8,0 mag |
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Starhopperkarte (10° x 17°) Sterngröße bis 10,0 mag |
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Beschreibung | Camelopardalis ist leider ein recht unauffälliges Sternbild. Kein Stern ist heller als 4 mag. Es liegt in der Mitte zwischen Auriga und Ursa minor. Mit etwas Schwierigkeit begibt man sich zum Stern SAO 13788 (4,76 mag). Weil es so schwierig ist, starten wir etwas abseits des eigentlichen Ziels. > Die Sterne α und β cam liegen ungefähr auf der langen Verbindungslinie zwischen α Aur (Capelle, 0,238 mag) und dem Polarstern (Polaris, 1,973 mag). > Von α cam kann man - je nach Sichtbarkeit - direkt unter einem Winkel von 45° nach Nordosten gleich zu SAO 13788 oder unter 45° nach Nordwesten zu γ cam schwenken. γ cam liegt auf der gleichen Deklination wie SAO 13788, so dass man von dort auf dem Weg nach Osten nach 12° zu SAO 13788 gelangt. Er ist der hellste Stern auf diesem Weg. > Von SAO 13788 aus bewegen wir das Teleskop ungefähr 4° nach Osten. Dann schweben oberhalb der Mitte zwei etwa gleichhelle Sterne herein, die ungefähr Ost-West orientiert sind. > Zentriert man das Teleskop auf den östlichen Stern, so ist nördlich ein weiterer Stern 6. Größe sichtbar. > Diesen Stern plazieren wir so, dass er etwa 1° nach Nordwesten aus der Mitte rückt. Jetzt wechseln wir zum Teleskopokular mit ein Gesichtsfeld von 1° (i.d.R. 25 mm). Unter Zuhilfenahme der Auffindekarte kann man den Standort von S5 0716+71 exakt einstellen. Bei Verwendung eines Zenitspiegels ist die gespiegelte Version zu betrachten. > Mit einem kurzbrennweitigen Okular verkleinert man dann das Gesichtsfeld auf 10‘ bis 15‘, so dass der optische Eindruck dem DSS-Bild entspricht. |
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Auffindekarte aufrecht (1° x 1°) Sterngröße bis 14,0 mag |
Auffindekarte gespiegelt (1° x 1°) Sterngröße bis 14,0 mag |
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DSS Farbfoto (15' x 15') aufrecht |
DSS Farbfoto (15' x 15') gespiegelt |
Referenzsterne zur Helligkeitsbestimmung des Quasars: A 11,46 mag B 12,43 mag C 13,19 mag D 13,55 mag E 13,65 mag F 13,74 mag G 14,10 mag H 15,025 mag J 15,550 mag K 16,,028 mag |