Wie
alles begann
In
einer gemeinsamen Aktion der NABU-Gruppen Aspach, Ludwigsburg,
Fellbach, Backnang und Auenwald soll der Schutz des Steinkauzes
ausgebaut und vor allem vernetzt werden. Am 15. Oktober 2005 fand
eine Vortragsitzung unter Vorsitz der NABU-Gruppe Aspach statt,
bei der konkret festgelegt wurde, auf welche Weise die Brutgebiete
der Steinkauze verbunden werden sollen. Auch unsere NABU-Gruppe
wird sich mit 20 Niströhren daran beteiligen. Mit stichprobenartigen
„Hörtests“ konnten wir feststellen, dass einzelne Steinkauze
schon auf dem Gemeindegebiet präsent sind, und somit eine gute
Voraussetzung für eine gezielte Unterstützung gegeben ist. Die
Vernetzung dient der gesunden Arterhaltung und gewährleistet
eine genetische Vielfalt und verhindert die Inzucht.
Steinkauzprojekt
gestartet
Am Samstag, den 22. Januar 2006 fiel der Startschuss zum angekündigten
Steinkauzprojekt. In einer gemeinsamen Aktion der NABU-Gruppen
Aspach, Ludwigsburg, Fellbach, Winnenden, Backnang und Auenwald
soll der Schutz des Steinkauzes ausgebaut und vor allem die
Brutgebiete vernetzt werden.
Der Bau der notwendigen Nisthilfen wurde mit einer Mannschaftsstärke
von 20 Mitgliedern in Angriff genommen. Die NABU-Gruppe Aspach
hat hierzu ihr Vereinsheim zur Verfügung gestellt. Mit einer
gut ausgestatteten Werkstatt, welche für die Kampagne durch
einen spezielles Profimaschinenpark ergänzt wurde, waren technisch
die besten Voraussetzungen gegeben.
Für 120 Niströhren sind unglaubliche Mengen an Holz erforderlich.
Deshalb wurden unter fachkundiger Anleitung die Aufgaben koordiniert
und die Fertigungsschritte erläutert. Nach anfänglicher Unsicherheit
stellte sich aber sehr schnell Routine ein und die Arbeitsgänge
gingen flott von der Hand. Während im Vereinsheim die
Einzelteile zugeschnitten und gebohrt wurden, fanden auf dem
Parkplatz vor dem Haus die Zwischenschritte und die Endmontage
statt. Ab dem späten Vormittag liefen zügig die fertigen Steinkauzröhren
vom „Band“ und stapelten sich zu Türmen auf. Das ganze Vereinsheim
war wie ein Ameisenhaufen. Es war bewundernswert, wie die Mitglieder
der verschiedenen Ortsgruppen innerhalb kürzester Zeit zu einem
perfekt funktionierenden Team zusammenwuchsen. So macht Arbeit
Spaß.
Im nächsten Schritt werden nach einem Plan die Niströhren strategisch
günstig verteilt, um die Vernetzung zu erreichen. Auch hierüber
werden wir Sie an dieser Stelle informieren.
Wohnungsbau
für Steinkauze
Steinkauzröhren soll man in den Wintermonaten installieren, damit
die Steinkauze schon während der Balz (Februar bis April) ihre
Wohnung inspizieren können. Hängt man die Röhren erst im Frühjahr
auf, ist die Wohnungssuche abgeschlossen und andere Bewohner
(Stare, Siebenschläfer, Hornissen u.a.) ziehen ein. Dann hat
man zusätzliche Arbeit die Nistkästen wieder bezugsfertig zu
machen. Deshalb waren wir in den vergangen Monaten eifrig in
der Gemarkung von Auenwald unterwegs um geeignete Bäume zu finden
und die zum recht schweren Kästen auf einem Ast zubefestigen.
Wer jetzt in den Wintermonaten aufmerksam spazieren geht, kann
im noch kahlen Astwerk die vorbereitete Nisthilfen sehen. Bis
Januar 2006 hatten wir fast 30 Kästen aufgehängt und hoffen
nun, dass sie von den Tieren angenommen werden.
Endlich ein Erfolg
Wir musste sehr sehr lange warten. In direkter Angrenzung zur Gemakrkung Auenwald befand sich schon lange Zeit ein Steinkauzpärchen auf Weissacher Territorium und brütete dort sehr erfolgreich. Trotz unseres großzügigen Wohnungsangebots hat es kein Nachkomme geschafft eine unserer Bruthöhlen in Beschlag zunehmen. Siebenschläfer, Stare und Hornissen nutzten das Angebot sehr gerne, aber eben kein Steinkauz.
In diesem Sommer können wir erstmals einen Erfolg verbuchen: In einer Nisthöhle hatte ein Pärchen drei junge Steinkäuze ausgebrütet und aufgezogen. Die Freude bei uns war riesig.
Am 04. Juni 2011 fand mit großem Bahnhof die Beringung der Jungvögel statt. Geduldig ließen sie sich Vermessen, wiegen und fotografieren. Jetzt hoffen wir selbstverständlich darauf, dass sich die Nachkommen über Auenwald verbreiten und mit ihrem typischen Ruf "kwiu" unsere Landschaft bereichern werden.
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