Komet Holmes

Holmes 28.10.07
Aufnahmedatum: 28.10.2007
Optik: 660/203 SC
Kamera: Starlight XPress MX7 C
Film: CCD
Belichtungszeit 32 x 2 Sekunden (IR-Sperrfilter); 20 x 4 Sekunden (O III); 20x 8 Sekunden (IR-Filter)
Grenzhelligkeit --
Bemerkung Nachdem ich im Anfang des Jahres den Superkomet McNaught wegen des schlechten Wetters nicht sehen konnte, bekam ich jetzt eine neue Chance mit 17P/Holmes. Im Okular erschien er mir wie eine Pusteblume mit hellem flächigem Zentrum und einem blasserem Außenbereich.

Er zeigt leider keine Struktur und keinen Schweif.

Auf den Foto kann man nur den gegen den Mittelpunkt gegen Norden verschobenen "false Nukleus" erkennen.

Geschätzte Helligkeit beträgt ca. 2,7 mag
Holmes 01.11.07
Aufnahmedatum: 01.11.2007
Optik: 1260/203 SC
Kamera: Starlight XPress MX7 C
Film: CCD
Belichtungszeit 32 x 10 Sekunden (IR-Sperrfilter)
Grenzhelligkeit --
Bemerkung Dieses Bild ist die Grundlage der folgenden Auswertung:

Die Koma hat inzwischen eine Ausdehnung von 11 Bogenminuten, was einem Durchmesser von 780 000 km entspricht. (Im obigen Bild habe ich zu Gunsten des Kerns auf die komplette Darstellung der Koma verzichtet.)

Deutlich ist der asymetrische Aufbau des Kometen zu erkennen. Auffallend dehnt sich die innere Koma elliptisch nach Südwesten aus. Es gilt eventuelle zusätzliche Strukturen aus dem Bild herauszuarbeiten.

Sehr einfach istr der Durchmesser des "false Nucleus" mit 8500 km zu bestimmen. Alles Andere erfolgt in einzelnen Bearbeitungsschritten.
Holmes Line Profile
Ein Schnitt durch die elliptische Aufhellung weist in 1,5 Bogenminuten Entfernung vom Kometenkern ein weiteres Helligkeitsmaximum (rote Markierung) auf, das man einem möglichen Schweif zuordnen kann. Legt man als Randdaten die Entfernung des Kometen mit 242 Mio. km und einen Phasenwinkel zur Sonne von 14,8° (Quelle: Guide 8.0) zu Grunde, so kann man die echte Schweiflänge berechnen. Bekanntlich weist ein Kometenschweif immer von der Sonne weg. Deshalb wirkt der Schweif durch die irdische Blickrichtung unter 14,8° stark verkürzt. Rechnet man die perspektivische Verzerrung heraus, so könnte der Schweif bereits jetzt eine Länge von 580 000 km aufweisen.
Holmes scharf
Mit einer strengen unscharfen Maskierung gelingt es mir die umliegenden Nebelstrukturen im Kontrast herauszuarbeiten. Schon in den Rohbildern konnten man einzelnen "Strahlen" erahnen. Hier sind nun die Gasjets sichtbar.
Holmes Gauss
Noch dramatischer wird es, als ich das Bild mit einer Gauss-Verteilung skaliere.
Holmes Pseudocolor
Wer's gerne popig mag, dem kann ich auch mit einem Falschfarbenbild dienen. Die südöstliche Verdichtung wird so noch auffälliger.

Ich bin auf die nächsten Tage gespannt. Ich glaube der Komet hat es in sich.
Holmes Maske
Aufnahmedatum: 05.11.2007
Optik: 660/203 SC
Kamera: Starlight XPress MX7 C
Film: CCD
Belichtungszeit 32 x 15 Sekunden (IR-Sperrfilter); Mosaik
Grenzhelligkeit --
Bemerkung Mit der Dämmerung zieht der typische Nebel auf. Aber um 19:30 Uhr reißt die Nebelschicht auf und ich stürme auf meine Sternwarte. Um 20:15 Uhr bin ich startklar und schieße meine Fotoserie.

Mit einer strengen unscharfen Maskierung treten vielfältige Strukturen hervor:
-  Aus dem Kern schießen mindestens 2 Gassträhnen heraus und bilden den
   Ansatz eines Schweifes. Den Schweif selbst kann ich leider nicht darstellen.
-  Am Kopf des Kometen bildet sich eine ausgeprägte Stoßwelle mit Verdichtung
   und Verdünnung aus.